Grundschule

Kern-Thema dieser Station:

So kam der Wandel bei uns in Gang

Die Grundschule Flegessen ist eine kleine Schule mit großem Herz. Zurzeit besuchen ca. 80 Schülerinnen und Schüler unsere Schule. Hier erfahrt Ihr bald in einem Video, wie die Debatte um die Grundschulschließung 2012 zur Gründung der “Ideenwerkstatt Dorfzukunft” geführt hat.

Man bescheinigt unseren Dörfern eine besondere Atmosphäre, wenn man sie besucht. Warum funktionieren und gelingen in unserer Dörfergemeinschaft manche Dinge besser als in anderen Orten? Ja, mache Dinge sind uns gut gelungen, wie z.B. der Bau des Süntellädchens und auch der Umbau des Pfarrhauses zu einem Mehrgenerationenwohnen. Aber nicht alle Projekte werden am Ende erfolgreich abgeschlossen. Dies ist bei weitem nicht immer so. Manche Projekte ruhen zurzeit, aber wir versuchen, jeder für sich und gemeinsam für alle aus der vielbesagten und beschriebenen Ohnmachts- und Trostlosigkeitshaltung hin zu lebendiger Zukunftsfähigkeit und Selbstwirksamkeit zu kommen. Wir versuchen immer wieder einfach zu machen!

Wie geht das?

Wir glauben daran, dass wir unser Umfeld aus eigener Kraft gestalten und dabei insbesondere auch schwierige und herausfordernde Situationen bewältigen können. Für einen Großteil unseres Glücksgefühls sehen wir uns selbst verantwortlich. Dabei denken und diskutieren wir in Lösungen, nicht in Problemen und versuchen, ein herzliches und konstruktives Miteinander zu leben. Es interessiert uns der gemeinsame Nenner für Gegenwart und Zukunft, den wir anpeilen möchten. Das Ziel ist die Richtung, nicht die Parteibücher oder die Vergangenheit, die manches so schwerfällig macht und auch bremst.

Erfolgsfaktoren für
gelingende
Projekte

Erkenntnisse aus über 10 Jahren gemeinsamen Anpackens

Mit einer Dorfzeitung geht vieles leichter: Alle sind informiert und jede*r weiß, was los ist. Kommunikation ist das A und O, und eine Dorfzeitung kann dabei richtig gut helfen. Wir verteilen dazu alle zwei Monate eine beidseitig bedruckte DinA3-Seite an alle Haushalte in unseren Dörfern. Die Erstellung ist gar nicht schwer:

Was ihr braucht:

  1. Ein Redaktions-Team (bei uns sind das 8-10 Personen), das zu einem bestimmten Zeitpunkt Artikelvorschläge sammelt, Vereine anspricht und um Termininfos und Artikeleinreichungen bittet, den Zeitungsentwurf auf Fehler überprüft, etc. Wir treffen uns immer ca. 3 Wochen vor dem gewünschten Drucktermin, um uns über mögliche Inhalte, Werbeanzeigen und schon verfasste Artikel auszutauschen.

  2. Eine Person, die das Layouten der Zeitung (z. B. in Adobe InDesign) übernehmen kann.

  3. Eine Person, die den Druck und die Verwaltung von Druckkosten und Einnahmen übernimmt (wir bestellen unsere Zeitung aktuell über einen Online-Druck-Anbieter in Form eines beiseitig bedruckten DinA3-Posters; für ca. 700 Exemplare zahlen wir ca. 100 EUR; auf der Rückseite unserer Dörferzeitung nehmen wir dazu vier Visitenkarten-große Anzeigen von Sponsoren mit auf - und landen am Ende bei einem “Nullsummenspiel”.

  4. Eine ganze Reihe freiwilliger Zeitungs-Verteiler*innen (bei uns ca. 15 Personen/Familien - häufig Menschen, die ohnehin regelmäßig mit ihrem Hund spazieren gehen - die das Austeilen der Zeitung in ihrer Nachbarschaft oder auch aufgeteilt nach Stra übernehmen)

Damit sind alle Aufgaben auf möglichst viele Schultern verteilt - und viele Menschen haben (zurecht) das Gefühl, dass sie zum Gelingen des Projektes “Dörferzeitung” beitragen.

Folgende Themenblöcke haben sich in unserem Süntelblatt bewährt: Ankündigungen von Veranstaltungen, Bericht aus dem Vereinsleben, Projektberichte, Unternehmensportraits, überregionale Zukunftsfähigkeitsthemen, etc.

Dabei kann jede*r, der möchte, Berichte schreiben. Unser jüngster Schreiberling ist übrigens erst 6 Jahre alt.

Viel Spaß beim Lesen und Feiern Eurer ersten Zeitungs-Ausgabe!

Nachmach-
Projekt

Kleine Projekte mit großer Wirkung

Spirale der Dorfgestaltung

Die Spirale ist eine „Methode zur Gruppenentwicklung“, mit der wir oftmals unsere Veranstaltungen beginnen. Sie ist eines unserer wirkungsvollsten Formate, weil sie Menschen miteinander in authentischen Kontakt bringt - das ist ein fruchtbarer Boden für alles, was ihr gemeinsam vorhabt. Dieser Aspekt wird oft unterschätzt!

In der Spirale begegnet ihr euch in immer wieder durchgemischten Vier-Augen-Gesprächen, werft ihr einen gemeinsamen Blick auf euer Dorf (lokale Perspektive) und auf die Welt (globale Perspektive), tauscht euch darüber aus, wofür ihr dankbar seid und was euch Sorgen bereitet. Sich mit Menschen, die man kaum kennt, über die eigenen Sorgen bezüglich des eigenen Lebensumfelds und der Welt auszutauschen, mag jetzt befremdlich klingen. Mit dieser Methode gelingt es, diese Hürde zu überwinden - dahinter wartet ein Gruppengefühl, mit dem ihr Bäume ausreißen könnt (da wir lieber Bäume pflanzen, als welche auszureißen, sollten wir wohl eher schreiben “mit dem ihr Dorfläden bauen, Energiegenossenschaften gründen, Dorfgärten anlegen und alle noch so großen Projekte angehen könnt”)!

Im nächsten Abschnitt der Spirale begebt ihr euch gemeinsam in einen Perspektiv-Wechsel und beginnt, eine begeisternde Vision der Dorfzukunft zu erspinnen, um letztlich ins Handeln zu finden und so Kraft und Mut für ein Mitwirken am notwendigen großen Wandel zu schöpfen.

Methode zum Ausprobieren

Probiert es einfach mal aus!
Es braucht eine Person, die durch die Spirale führt, indem sie untenstehende Anleitung laut vorliest und mit einem akkustischen Signal (z.B. mit einem Löffel an ein Glas tippen) den zeitlichen Ablauf steuert.

Durchführung:

●     Einleitung vorlesen:
Alle gehen gleich durch den Raum. Beim „Ping“  (hiermit ist das akkustische Signal gemeint) finden sich immer zwei Personen zusammen und es beginnt eine neue Runde. Zwischen den Runden wird durchmischt. Alle gehen wieder durch den Raum und finden sich neu zusammen beim nächsten “Ping”. Der/die Moderator:in liest pro Runde jeweils einen offenen Satz vor. Jede der beiden Personen hat dann eine Minute Rede-Zeit, um den Satz zu beenden und dazu zu sprudeln. Nur eine Person redet. Reines Zuhören kennen wir kaum noch. Wir schulen uns darin, dem anderen wirklich zuzuhören.

Nach einer Minute zeigt der/die Moderator:in mit dem Signal den Wechsel an und die andere Person hat eine Minute Redezeit, um den offenen Satz zu beenden.

 ●     Durch die Übung führen:
Bewegt euch jetzt frei im Raum, ohne zu sprechen. Nutzt den gesamten Raum aus, sodass es in der Mitte nicht zu einem Auflauf kommt. Was geht dir durch den Kopf, seitdem diese Übung begonnen hat? Bist du neugierig, oder vielleicht eher skeptisch oder gestresst? Beobachte dich selbst, während du dich durch den Raum bewegst.

●     1. Runde: Dankbarkeit für Bestehendes:

Finde dich jetzt ganz spontan mit einer Person zusammen, die in deiner Nähe ist und stellt euch einander gegenüber. Es beginnt die Person…(z.B. mit den längeren Haaren). Sie vervollständigt den Satz:

Besonders stolz und dankbar bin ich, dass wir in unserem Dorf….

Nach einer Minute wird das Signal gegeben, dass nun die andere Person den Satz vervollständigen darf.

Wieder durchmischen
Bewegt euch wieder wortlos durch den ganzen Raum. Lasst einmal sacken, was ihr gerade gehört und selbst erzählt habt…(ca. 1min). Macht euch langsam bereit für das nächste Gespräch und findet euch zu zweit zusammen.“

●     2. Runde: In den Dorf-Schmerz gehen:
„Es beginnt die Person, die… (z.B. von weiter weg angereist ist)“

Besonders traurig macht mich, wenn ich in meinem Dorf sehe, dass….

Nach einer Minute wird das Signal gegeben, dass nun die andere Person den Satz vervollständigen darf.

Wieder durchmischen
Bewegt euch wieder wortlos durch den ganzen Raum und nehmt euch wieder einen Moment, das, was ihr gerade gehört und selbst erzählt habt, sacken zu lassen…(ca. 1min). Macht euch langsam bereit für das nächste Gespräch und findet euch wieder zu zweit zusammen.

●    3. Runde: In den Welt-Schmerz gehen:
Es beginnt die Person, die… (z.B. jünger ist).

Wenn ich mir klarmache, welche Welt wir unseren Kindern hinterlassen, dann...  / ODER

Wenn ich an die Welt heute denke, ist meine größte Sorge, dass…

Nach einer Minute wird das Signal gegeben, dass nun die andere Person den Satz vervollständigen darf.

Wieder durchmischen
Bewegt euch weiter wortlos durch den ganzen Raum. Lasst wieder sacken, was ihr gerade gehört und selbst erzählt habt… (ca. 1min). Macht euch langsam bereit für das nächste Gespräch und findet euch zu zweit zusammen.

●    4. Runde: Mit neuen Augen sehen:
Es beginnt die Person, die…(z.B. größere Füße hat).

In meinem schönsten Traum laufe ich durch mein Dorf im Jahr 2035 und sehe, ...

Nach einer Minute wird das Signal gegeben, dass nun die andere Person den Satz vervollständigen darf.

Wieder durchmischen
Bewegt euch erneut durch den ganzen Raum…(ca. 1min). Macht euch langsam bereit für das letzte Gespräch und findet euch zu zweit zusammen.

●    5. Runde: Ins (gemeinschaftliche) Tun kommen:
Es beginnt die Person, die Lust darauf hat, zu beginnen.

Um zum Erblühen meines Dorfes beizutragen, kann ich…

Nach einer Minute wird das Signal gegeben, dass nun die andere Person den Satz vervollständigen darf.

Es ist hilfreich, mit einem Beamer den jeweils aktuellen offenen Satz, der vervollständigt werden soll, an die Wand zu werfen oder ihn auf einem Schild hochzuhalten!

So kannst du eure Zusammenkünfte gestalten

Die Inhalte zur möglichen nächsten Station am Dorfladen findest du HIER. Alternativ kannst du auch den QR-Code vor Ort scannen.

Weiter geht’s

Die nächste Station ist unser Süntellädchen (Gülichstr. 31 im Ortskern).