Dorfladen

Kern-Thema dieser Station:

Selbstbestimmtes Gestalten eines neuen Dorfmittelpunktes

Unser Dorfladen, das "Süntellädchen" wurde 2015 eröffnet - in einem von der Dörfergemeinschaft (ohne Fördergelder) finanzierten und weitestgehend selbstgebauten Strohballen-Lehm-Bau. Der gesamte Betrieb des Ladens ist über einen Verein organisiert und wird vollständig ehrenamtlich geleistet. Hier erfahrt Ihr mehr über all das, was dahintersteckt…

Der Dorfladen ist im Rahmen einer Organisationsstruktur entstanden, die wir “Projektgruppen” nennen. Projektgruppen entstehen immer dort, wo mind. 3-4 Leute Lust und Zeit haben, aus einer Projektidee Stück für Stück Realität werden zu lassen. Das Ganze folgt einem bewährten Prozess, den wir in einem Projektleitfaden zusammengefasst haben.

Ein weiterer Eckpfeiler in der Organisation unseres kollektiven Dorfzukunfts-gestaltungsprozesses ist unsere sog. “Küchentischrunde”. In der Küchentischrunde kommen alle an gemeinsamer Dorfgestaltung interessierten Menschen aus unseren Dörfern zusammen, ungefähr alle 8-12 Wochen. Hier blicken wir aus der Vogelperspektive auf den Gesamtentwicklungsprozess unserer Dörfer, informieren über neu angeschobene Projektgruppen, reflektieren Veranstaltungen oder schlecht gelaufene Prozesse.

Die Vielzahl an besonders wichtigen laufenden Projekten und Unternehmungen oder an geplanten Projekten dokumentieren wir auf unserer sog. “Wirkungskette”, einer großen einseitigen Übersicht. Mit dieser Übersicht schreiben wir uns unseren eigenen Dorfentwicklungsplan, auf dem wir ersehen können, wo wir mit all unseren aktuellen Projekten, aber auch mit der Vielzahl der noch nicht umgesetzten Projektideen, gerade stehen. Hilfreich ist dabei ein Ampelsystem: die Farbe Grün steht für: „Projekt umgesetzt“, die Farbe Gelb: “Projekt läuft“ und bei der Farbe Rot ist das Projekt noch nicht gestartet.

Erfolgsfaktoren für
gelingende
Projekte

Erkenntnisse aus über 10 Jahren gemeinsamen Anpackens

Food-Coop

Für das Projekt „Food-Coop“ braucht es Menschen, die Lust auf eine kleine selbstorganisierte Versorgung haben. Schaut Euch zunächst nach Räumlichkeiten um, die als Lagerraum geeignet erscheinen (dafür genügt ein abschließbarer ca. 20qm großer Raum mit ein paar Regalen, einem Tisch und einem Kühlschrank). Parallel dazu gründet Ihr einen Verein und erstellt Mitgliedsanträge. Manchmal können dorfinterne Steuerberater oder Rechtsanwälte dabei unterstützen und ihre Expertise einbringen. Das erleichtert und man muss nicht gleich zu Beginn die ganz großen Rechnungen begleichen. Weiterhin braucht es Menschen, die Lust auf Zahlen haben. Dieses Finanzteam kümmert sich um das Eröffnen eines Kontos, um die Abrechnungen und die Buchführung. Das Sortimentsteam findet einen Bio-Großhändler (wie Elkershausen oder Kornkraft) und stimmt die regelmäßige Lieferung der gewünschten Waren ab. Bei uns wurde am Anfang alle zwei Wochen ein Rollcontainer für ca. 20 Teilnehmende geliefert. Dann müsst Ihr nur noch klären, wer die Warenannahme, das Packen in die Regale und die Reinigung übernimmt.

Und irgendwann ist es dann so weit: Ihr könnt die Räumlichkeit einrichten, die Waren einräumen und mit Eurer eigenen Food Coop starten: Hochwertige Lebensmittel, zu Großhandels-Einkaufspreisen, bei Euch vor Ort - in Eurer Gestaltungshoheit und durch Euch entstanden! Vergesst das Feiern nicht!

Nachmach-
Projekt

Kleine Projekte mit großer Wirkung

Dorfumfrage

Eine „Dorfumfrage“ kann immer dann wichtig sein, wenn man z. B. ein Meinungsbild aus dem Ort einfangen oder Projektprioritäten erfahren möchte. Auch Informationen für Zukunfts-Projekte können darüber erhoben werden. Dazu sammelt und entwickelt eine kleine Gruppe wichtige Fragen und Antwortoptionen, erstellt einen Fragebogen, der online (z. B. via google-docs-Formulare) und zudem in einer Print-Version (für Internet-averse Menschen) zur Verfügung gestellt wird.

Es wird sichergestellt, dass jeder Haushalt einen Fragebogen erhält. Damit möglichst viele die Umfrage ausfüllen, bieten Menschen ihre Hilfe an, gemeinsam die Dorfumfrage auszufüllen. Achtet dabei jedoch darauf, den gewünschten Grad an Anonymität zu wahren. Die Auswertung erfolgt z. B. mit Excel. Damit alle von den Ergebnissen erfahren, wird zu einem schönen Event eingeladen, bei der die Ergebnisse präsentiert werden und/oder es erfolgt eine Veröffentlichung in der dorfeigenen Zeitung.

Methode zum Ausprobieren

Bei uns bewährte Formate, die du nutzen kannst

Die Inhalte zur möglichen nächsten Station am Pfarrhaus findest du HIER. Alternativ kannst du auch den QR-Code vor Ort scannen.

Weiter geht’s

Die nächste Station ist unser ehemaliges Pfarrhaus (Kirchstr. 4 gegenüber der Kirche).